Es stand da so unschuldig im Buchständer herum, ich musste es in die Hand nehmen. Und der Klappentext sorgte dafür, dass dieses viel zu kleine Büchlein mitgenommen wurde. Es geht um Helene Hanffs “84, Charing Cross Road“.

In diesem Buch dokumentiert Hanff einen real stattgefundenen Briefwechsel zwischen ihr und dem Londoner Antiquariat in der 84, Charing Cross Street. Kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges fragt sie, wohnhaft in New York, schriftlich nach einen ganz bestimmten Buch. Und es soll nicht lange dauern, da antwortet ihr der angestellte Buchhändler Frank Doel. Später kommen einige weitere Personen, bzw. deren Briefe hinzu.

Von 1949 bis 1969 gehen Briefe zwischen New York und London hin und her, werden immer persönlicher und erzählen eine ganz eigene Geschichte und Geschichtchen. Geht es anfangs insbesondere um bestimmte Bücher im Speziellen und die Liebe zu Büchern im Allgemeinen, kommen später weitere Themen hinzu. So sendet Helene Hanff, entrüstet über die Lebensmittelrationierungen im Nachkriegs-London, trotz ihrer stets chronisch leeren Geldbörse, immer wieder Hilfpäckchen über eine dänische Firma, deren Inhalt allen sechs Mitarbeitern des Antiquariats zugute kommt.  Und schon bald wird sie eingeladen, eine Zeit bei diesen - nur durch die Briefe bekannten - Menschen in England zu verbringen…

Vor dem Auge des geneigten Lesers oder der Leserin entstehen reale Menschen mit ihren Ängsten, Sorgen, Wünschen, ihrem Ärger, ihrer Freude.

Dieses Buch ist viel zu spät, nämlich 2002, 32 Jahre nach der englischen Erstausgabe ins Deutsche übertragen und veröffentlicht worden. International ist es schon lange ein Bestseller. Es sehr kurzweilig, erheiternd, zu Tränen rührend, so schön, dass ich es uneingeschränkt empfehlen möchte!

Verlag: Hoffmann und Campe (Februar 2002)
ISBN-10: 3455026508
ISBN-13: 978-2702878279
Originaltitel: 84, Charing Cross Road

Achja, und verfilmt wurde die Geschichte auch schon. In den Hauptrollen Anne Bankcroft und Anthony Hopkins.