Ritter und Raufbolde - Martin Clauss

Gelesen und für gut befunden, aus der Serie “Geschichte erzählt”: Ritter und Raufbolde, Martin Clauss, Primus Verlag

Jüngst bin ich in der Abteilung “Geschichte des Mittelalters” über das kleine Büchlein Ritter und Raufbolde von Martin Clauss gestolpert. Dieses Buch bewegt sich jenseits der Geschichten um tapfere Ritter, Heldentaten, usw. heutzutage immer wieder gern einmal romantisch verklärt. Clauss beschreibt verschiedene Aspekte, nicht nur des Rittertums sondern eher der bewaffneten Auseinandersetzungen insgesamt. Er beleuchtet, teilweise recht detailliert, die Auswirkungen auf das Leben der Menschen im Mittelalter und erlaubt einen Blick auf die tatsächlichen Gräuel, welche mit der Mittelaltermarktsherrlichkeit heutiger Tage wenig zu tun haben [1].

Verschiedene Waffen werden - in optisch dezent hervorgehobenen Blöcken - beschrieben, ihre Bedeutung, Verbreitung und Wirkung dargelegt. Dabei dürfen auch Armbrüste und Langbogen nicht fehlen.

Ich habe dieses kleine Buch recht lieb gewonnen. So sehr viel Neues war nicht zu finden, trotzdem fand ich “Ritter und Raufbolde” aufgrund des Stiles und der Art der thematischen Aufarbeitung sehr interessant und kurzweilig zu lesen. Auch die schöne Aufmachung, insbesondere der sorgfältige Satz und ein heute eher selten gesehenes, hochwertiges Papier machen das Buch zu einem kleinen Schmuckstück.

Der aktuelle Titel des Monats, Ritter - Der aktuelle Karriereführer von Michael Prestwich muss besorgt werden. Daran führt kein Weg vorbei. :)
Zitat:

Michael Prestwichs Leitfaden für Ritter in spe ist voll von authentischen Tipps zum Rittertum und zu mittelalterlichen Karrierechancen. Wir erfahren, wie man in höhere Ränge aufsteigt (Tapferkeit), wo man seine Rüstung kaufen soll (Italien), wie man Frauen behandelt (ergeben und mit Vorsicht), Schlachten gewinnt („spielen Sie nicht den Helden“) und vieles mehr.

[1] Nichts gegen Mittelaltermärkte, diese haben einen hohen Unterhaltungswert und ganz sicher ihre Berechtigung.